Die Hüftgelenksdysplasie – HD

„Dysplasie“ bedeutet Fehlgestaltung bzw. Fehlbildung infolge von Entwicklungsstörungen des Gewebes oder auch Unfällen.

Die Hüftgelenksdysplasie ist eine multifaktorielle Erkrankung. Es spielen der kongenitale (angeborene) Faktor, die Einwirkung von Umwelteinflüssen, die Ernährung, die Haltungsbedingungen und/oder die körperliche Belastung eine Rolle.

In Fachkreisen wird seit vielen Jahren über die Ursachen der HD debattiert, ohne dass man sich bisher wirklich einig wurde. Es scheint aber sicher zu sein, dass HD eine genetisch bedingte Erkrankung ist. Die Veranlagung zur Dysplasie ist bereits bei der Geburt vorhanden, und entwickelt sich während der Wachstumsphase.

Hauptsächlich tritt die HD bei mittelgroßen bis großen Rassen auf, kann aber auch bei kleineren Rassen vorkommen.

Die Symptome können sich unterschiedlich gestalten. Verminderte Aktivität, Lahmheit vor allem mit Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Hinlegen, „Kaninchenhoppeln“ und Schmerzäußerungen beim Berühren der Hintergliedmaße sind nur einige Beispiele.

Auf dem Röntgenbild zeigt sich je nach schwere der HD eine nicht korrekt ausgebildete Gelenkspfanne und ein abgeflachter Oberschenkelkopf. Dadurch kommt es zu ungleichmäßiger Belastung des Gelenkknorpels, welcher dann mit Entzündungen und Verschleißerscheinungen reagiert. In sehr schweren Fällen kann es sogar zu einer Femurkopfluxation kommen, d.h. der Oberschenkelkopf springt aus der Gelenkspfanne heraus. Für ein korrektes HD-Röntgen muss eine kurze Vollnarkose gemacht werden. Die Schwere der HD wird in 5 Grade eingeteilt:

Grad A – HD Frei
Grad B – Übergangsform
Grad C – leichte HD
Grad D – mittlere HD
Grad E – schwere HD

HD kann zwar nicht geheilt, aber durch verschiedene Möglichkeiten (Medikamente, verschiedene Operationstechniken, knorpelbildende Ergänzungsfuttermittel) beeinflusst bzw. behandelt werden. Besprechen Sie die unterschiedlichen Möglichkeiten bitte mit Ihrem Tierarzt.

Auf alle Fälle ist es empfehlenswert die Behandlung durch physiotherapeutische Maßnahmen zu unterstützen. Ziel ist hier vor allem Schmerzlinderung und ein gezielter Muskelaufbau. Durch bestimmte Übungen kann auch der Besitzer auch zu Hause seinem Tier etwas Gutes tun.

Falls sich bei einem Jungtier der Verdacht auf HD bestätigt, sollte bei der Fütterung auf moderate Eiweißzufuhr und auf korrekte Bewegungsabläufe geachtet werden, z.B. kein Treppen steigen, kein ins Auto rein oder aus dem Auto raus springen.
Natürlich sollten solche Tiere auch von der Zucht ausgeschlossen werden!