Die spezifische Immuntherapie (SIT) bei der Katze Allergische Erkrankungen manifestieren sich bei der Katze in vielfältiger Form. Neben allergischen Hauterkrankungen in Form von miliarer Dermatitis, feliner symmetrischer Alopezie, Erkrankungen des eosinophilen Granulom-Komplexes und fazialem Juckreiz werden auch Konjunktivitis, Otitis sowie allergisches Asthma beschrieben.Obwohl die Erkrankung für den Patienten nicht direkt lebensbedrohlich ist, kann sie doch zu erheblichen Beschwerden durch Juckreiz, Atembeschwerden und durch sekundäre Erkrankungen führen. Das kann so schwere Formen annehmen, dass sogar eine Euthanasie erwogen wird. Tierärzte und Tierhalter stehen den allergisch bedingten Erkrankung bei der Katze, für die eine ätiologische Behandlung bis heute unmöglich ist, vielfach hilflos gegenüber. Eine Erfolg versprechende Therapie mit dauerhafter Wirkung stellt die allergenspezifische Immuntherapie (SIT) dar. Voraussetzung für eine erfolgreiche SIT ist eine abgesicherte Diagnose. Die Ergebnisse eines Intrakutantestes oder eines Serum-Allergietestes können die klinische Diagnose bestätigen und ermöglichen dann ein gezieltes Vorgehen gegen die relevanten Allergene. Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg ist darüber hinaus eine konsequente Durchführung der Behandlung oft über einen längeren Zeitraum, häufig über Jahre und bei gutem Erfolg sogar lebenslang. Was ist eine spezifische Immuntherapie (SIT)? Wie wird eine SIT hergestellt? Wie erfolgt die Therapie? Mit welchem Therapieerfolg kann ich rechnen? Vertreten waren Katzen im Alter zwischen 1 und 17 Jahren. Die Mehrzahl der Patienten war aufgrund von Juckreiz (70,4 %) ohne oder mit gleichzeitig bestehender Dermatitis hyposensibilisiert worden. Bei einem geringen Prozentsatz waren allergisches Asthma (9,2 %), Otitis (7,1 %) oder Konjunktivitis (13,3 %) beobachtet worden. Ein Therapieerfolg lag bei 72,4 % der Patienten vor, wobei „Therapieerfolg“ hierbei als symptomfrei oder deutliche Verbesserung der klinischen Symptomatik definiert ist Etwa jeder 7. Patient (16,3 %) war unter der spezifischen Immuntherapie völlig symptomfrei. Weitere 10,2% zeigten eine leichte Verbesserung der klinischen Symptomatik, mit einer Begleittherapie waren die Krankheitserscheinungen jedoch in der Regel gut beherrschbar. In 17,4 % der Fälle verlief die Therapie mehr oder weniger erfolglos, jedoch wurde bei keinem der Patienten eine Verschlechterung der Symptome beobachtet. Die besten Therapieerfolge zeigten sich bei den Patienten mit kurzer Krankheitsdauer. 1 – 2 Jahre), die rasch nach Krankheitsbeginn hyposensibilisiert wurden. Über 80% von ihnen sprachen mit deutlicher Symptombesserung bis hin zur Symptomfreiheit auf die Therapie an. Die Erfolgsaussichten der SIT sanken jedoch auf etwa 40%, wenn die Katzen vor Therapiebeginn schon länger als 6 Jahre unter der allergischen Erkrankung litten. Während das Alter der Patienten kaum Einfluss auf den Erfolg der SIT hatte, scheint tendenziell eine Abhängigkeit von der in der SIT enthaltenen Allergenzahl vorzuliegen, jedoch konnte auch bei 2/3 der Patienten, die mit einer SIT behandelt wurden, die bis zu 10 Allergene enthielt ein guter Therapieerfolg erzielt werden Erste Behandlungserfolge stellten sich bei über 66 % der Patienten bereits innerhalb der ersten 8 Wochen nach Therapiebeginn ein. Dies trug generell zu einer guten Akzeptanz dieser Behandlungsform bei den Patientenbesitzern bei. Teilweise traten deutliche Symptomverbesserungen jedoch erst verzögert ein, so konnten bei 7,1 % der Katzen erst nach Ablauf von 4 Monaten Erfolge beobachtet werden. Spezifische Immuntherapien, die in der Praxis durch den behandelnden Tierarzt durchgeführt wurden zeigten deutlich bessere Behandlungserfolge als solche, die an die Tierhalter abgegeben wurden (sehen Sie nachfolgendes Diagramm). |
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So waren 23,2 % der vom Tierhalter durchgeführten SIT mehr oder weniger erfolglos, während dies nur bei 9,5 % der durch den Tierarzt behandelten Katzen der Fall war.
Welche Nebenwirkungen sind möglich? Schlußfolgerung: 2. Bei optimaler Durchführung und engmaschiger Kontrolle hat der Tierarzt mit der spezifischen Immuntherapie bei einem großen Prozentsatz der an allergischen Erkrankungen leidenden Patienten einen potenten Baustein zur Abschwächung klinischer Symptome in der Hand; dies trifft insbesondere dann zu, wenn die Anzahl der Allergene im einstelligen Bereich liegt. 3. Der Therapieerfolg ist umso größer, je engmaschiger der Tierarzt den Verlauf kontrollierend begleitet. |